Die Bild-Zeitung und ihre Kampagne gegen die Fankurven
Vielen von euch wird nicht entgangen sein, dass die Fankurven Deutschlands seit einiger Zeit ins Visier der BILD-Zeitung geraten sind. Dies kommt nicht von ungefähr. Es ist Teil einer Kampagne, die die BILD in Zusammenarbeit mit den DFB gestartet hat, um die Proteste der Fankurven gegen die aktuellen Entwicklungen im deutschen Fußball zu unterdrücken. Nun liegt uns ein aktueller Fragenkatalog vor, den die Zeitung an alle Erstligisten versendet hat und die Vereine bezüglich ihrem Verhältnis zur eigenen aktiven Fanszene befragt.
Das Ziel des DFB ist ganz eindeutig, die Fans zu spalten. Dafür hat man mit der BILD einen langjährigen Partner in die Spur geschickt, um nun die Stimmung anzuheizen. Die tendenziöse Fragestellung der vorliegenden Anfrage belegt das. Aktive Fans sind von Grund auf Böse und die Vereine sollen sich dazu äußern. Ganz bewusst wird im selben Fragenkatalog auch speziell auf Hooligans eingegangen, die für sich im aktuellen Konflikt mit dem DFB keine Rolle einnehmen. Man kann nur vermuten, dass der Autor im fertigen Bericht hier erneut die Begriffe Ultras und Hooligans vermengt, um negative Assoziationen zu wecken.
Für die Beschreibung der positiven Seiten einer lebendigen Fankultur ist kein Platz vorgesehen. Welche Ziele die Fans mit dem Protest gegen den DFB verfolgen, wird kaum Beachtung geschenkt. Das ist uninteressant, weil es nicht ins Bild passt. Es geht nicht um eine neutrale Wiedergabe der aktuellen Zustände, es geht einzig und allein um die Agenda des DFB.
Zu Fragen wäre, was die BILD dazu motiviert, den Steigbügelhalter für den DFB zu spielen. Ist es lediglich eine weitere Hetzkampagne gegen eine scheinbare Randgruppe, um Schlagzeilen zu produzieren? Oder sind gemeinsame Interessen zwischen BILD und DFB der eigentliche Grund für die plötzliche Neugierde an den aktiven Fanszenen Deutschlands?
Wir warten gespannt darauf, wie es in dieser Thematik weitergeht und was in den nächsten Tagen ans Licht kommt.
Hier der Fragenkatalog im Detail:
Sehr geehrter Herr .……,
bezüglich unserer Anfrage vom 1. August 2017 und Ihrer entsprechenden Nachfrage für die geplante Berichterstattung zum Thema „Ultra- und Hooliganszene im deutschen Fußball“ senden wir allen Bundesligisten eine Anfrage mit gleichlautenden Fragen. Wir würden uns freuen, wenn Sie diese bis zum 8. August beantworten würden.
- Wie würden sie die aktuelle Situation der Ultra-Szenen in Bezug auf Ihren Club beschreiben?
- Erkennen Sie Bestrebungen der Ultras, in Führungsgremien ihres Vereins vorzudringen?
- Wie hat sich die Ultraszene in ihrem Verein in den letzten Jahren verändert?
- Welche Entwicklungen bereiten Ihnen Sorgen?
- Wie würden sie die Hooligan-Szene ihres Vereins beschreiben?
- Hat sich die Problematik mit der Szene in den letzten Jahren verändert?
- Wenn ja, wie? Was tut ihr Verein im Kampf gegen diese Szene?
- Sind Vertreter Ihres Clubs mit Vertretern der Ultragruppierungen ihres Vereins im Gespräch?
- Falls ja – in welcher Form, mit welchem Ziel und mit welchem Ergebnis?
- Sind Vertreter Ihres Clubs mit Vertretern der Hooligangruppierungen ihres Vereins im Gespräch?
- Falls ja – in welcher Form, mit welchem Ziel und mit welchem Ergebnis?
- Was unternimmt ihr Verein konkret in Bezug auf beide Szenen?
- Gibt es spezielle Programme? Wenn ja, welche?
- Wie sieht die Kooperation mit der Polizei aus?
Beste Grüße